Ignorieren als „sanfte“ Methode zur Hundeerziehung? Erfahre hier, warum diese Methode oft unfair ist

Ignorieren als „sanfte“ Methode zur Hundeerziehung? Erfahre hier, warum diese Methode oft unfair ist 

„Du musst das einfach ignorieren, dann wird es weniger!“ – Wirklich? Funktioniert das immer so?

Eins vorweg: ich möchte hier keine Menschen bewerten, die das Ignorieren als Methode eingesetzt haben, um den Hund zu erziehen. Darum geht’s nicht. Also:

Ignorieren: was ist das überhaupt und wozu wird es eingesetzt?

Laut Wörterbuch versteht man darunter: nicht beachten, nicht zur Kenntnis nehmen. Beziehen wir das also auf unsere Hundewelt bedeutet es, dass wir unsere Hunde bei Fehlverhalten nicht beachten. Die Idee dahinter ist, dass der Hund lernt, dass bestimmte Verhaltensweisen keine gewünschten Ergebnisse bringen und daher nicht fortgesetzt werden.

Als Beispiel: Hugo, unser ausgedachter Jack Russel Rüde, bespringt zur Begrüßung immer seine Halterin. Anstatt sein Verhalten zu beachteten, ignoriert es sein Frauchen einfach. Was könnte rein theoretisch passieren? Der Hund hört auf weil er nicht mehr beachtet wird. Was wird wahrscheinlicher passieren? Hugo dreht noch mehr auf und springt immer höher und höher. Hugos Halterin hatte sich vorgenommen, ihren Hund straffrei zu erziehen und hat daher die Methode des Ignorierens gewählt. Sie wollte möglichst fair sein.

Wie fair ist das Ignorieren wirklich?

Was genau in Hugos Kopf vorgeht, können wir natürlich nicht sagen. Möglich wäre, dass er nicht so recht weiß, wohin mit sich und deswegen Frauchen anspringt. „Hallo Frauchen, ich weiß nicht so recht wohin mit mir, was soll ich tun?“ – und Frauchen schaut in der Gegend herum und ignoriert Hugo.

Das bedeutet: Viele Hundehalter ignorieren die Fragen ihrer Hunde. Da geht einiges verloren. Die Hunde bellen, fiepsen, schreien ihre Menschen an, drehen hoch. Der Mensch macht nichts.

Viele Menschen denken sich dann: „Ich muss durchhalten, gleich wird er aufhören“. Aber eins kann ich aus Erfahrung sagen: So schnell wird der Hund nicht aufhören und ob der Hund dabei etwas lernt (was richtig und was falsch ist), wage ich in vielen Situationen außerdem zu bezweifeln.

Was sind die Auswirkungen des Ignorierens?

Wir gehen jetzt mal vom Extremfall aus: der Hund stellt Fragen, der Mensch ignoriert. Was macht das (wahrscheinlich) mit der Beziehung?

Was würdet ihr irgendwann machen, wenn ihr keine Antworten bekommt? Richtig: nicht mehr Fragen. Es wird egal. „Ich bekomme ja eh keine Antworten“. Würdest du jemandem Vertrauen, der dir nie Antworten gibt? Glaube nicht. Würdest du dich sicher fühlen, wenn nicht auf dich eingegangen wird? Also ich nicht. Würdest du dem Menschen gerne folgen? Ich weiß ja nicht.

Kann Ignorieren auch sinnvoll sein?

Das kommt drauf an, was der Hund genau möchte. Und wie gut es dem Menschen wirklich gelingt, den Hund zu Ignorieren. Hundetraining ist also immer sehr individuell und ich finde Aussagen wie: mach das auf gar keinen Fall etc. immer etwas schwer. Schaut hin, besprecht euch mit einer Fachfrau und dann schaut ihr, ob es zu euch und eurem Hund und dem (Fehl-)Verhalten passt.

In Vorbereitung auf diesen Artikel habe ich auch etwas gegoogelt und auch sowas tolles gelesen wie „richtig eingesetzt ist Ignorieren keine Strafe“. Da hat auf jeden Fall jemand in der Lerntheorie von Hunden nicht aufgepasst.

„Aber Ignorieren ist doch eine sanfte Methode, ich möchte gerne ohne Strafen arbeiten“

Hunde ohne Strafen zu erziehen, ist eine Illusion. Schon wenn dein Hund ein Leckerli erwartet und es nicht bekommt, ist das eine Strafe (um genau zu sein eine negative Strafe).

Auch Ignorieren ist eine negative Strafe: Die Aufmerksamkeit des Menschen wird entzogen – damit das Verhalten weniger wird.

Was wäre also fairer?

Bleiben wir beim Beispiel Hugo: Fair wäre es, ihm zu sagen „Das machen wir nicht. Das finde ich doof“. Wie genau das aussieht, ist immer vom Hund und Mensch abhängig.

Es wäre also fair, dem Hund zu erklären: Das finde ich gut und das andere, mein Freund, finde ich nicht gut. Lass das bitte. Ein bisschen schwarz – weiß. Das ist richtig, das ist falsch.

Also schaut gerne mal hin: welche Fragen stellt euch euer Hund?

Fühlt euch gedrückt (oder wäre das eine Strafe, weil ihr das nicht mögt?),

Alena

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…und ich bin Hundetrainerin! Schon früh fühlte ich mich zu Tieren im Allgemeinen, aber besonders zu Hunden hingezogen!

Ich wollte schon früh alles über diese interessanten Tiere kennenlernen und durchforstete zahlreiche Hundebücher. Irgendwann reifte der Traum, dass ich auch beruflich mit diesen tollen Tieren und ihren Haltern zusammenarbeiten wollte. Und da bin ich! 

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