Leinenführigkeit ist *das* Thema im Hundetraining. Doch warum zieht der Hund an der Leine? Und was hat das Ganze mit dem Thema „Orientierung“ zu tun?
Im Hundetraining herrscht ein Durcheinander. Was unter Orientierung und Leinenführigkeit verstanden wird, unterscheidet sich häufig. Deswegen vorweg eine Definition:
Im Hundetraining versteht man darunter, dass der Hund sich am Menschen orientiert, also z. B. bleibt der Mensch stehen, bleibt auch der Hund stehen. Der Hund behält bei seinen Entscheidungen also noch den Menschen im Hinterkopf. Und zieht nicht wie verrückt an der Leine, nur weil vorne ein Hase läuft. Die Idee wäre hier eher, dass der Hund mit dem Menschen Rücksprache hält. Nach dem Motto: „Da vorne ist ein Hase, was soll ich tun?“
Hier wird die Definition schon etwas schwieriger. Vereinfacht gesagt, wird darunter verstanden, dass der Hund nicht an der Leine zieht. Ein ziehender Hund gilt nicht als leinenführig. Aber nur weil ein Hund gut an der Leine läuft, ist er nicht zwingend gut orientiert. Hingegen ist ein orientierter Hund meist auch leinenführig.
Da gibt’s tatsächlich große Unterschiede. Die Genetik spielt hier auf jeden Fall eine Rolle. Schaut man sich an, wofür die Hunde gezüchtet wurden, wird klar: Nicht jeder Hund orientiert sich „einfach“ an seinem Menschen.
Das macht ja auch Sinn: Bin ich eine Hunderasse, welche dazu gezüchtet wurde alleine zu jagen und eigene Entscheidungen zu treffen, ist es wahrscheinlicher eher schwieriger. Ein Beispiel dazu ist der Dackel und nein, nur weil ihr einen Dackel habt, ist das keine Entschuldigung für fehlende Erziehung. Es kann aber sein, dass er sich weniger gern am Menschen orientiert (muss aber nicht, Stichwort: Charakter).
Ich habe früher immer gedacht, dass ich die Orientierung trainieren müsste. Aber es ist kein: Ich trainiere das zweimal am Tag, dann passt das. Na klar, Training kann dazu gehören, aber es ist nicht der Schlüssel. Der Schlüssel liegt in eurem Alltag. Das Miteinander findet immer statt. Wichtig ist hier schon hinzuschauen: Was ist dir wichtig? Was ist deinem Hund wichtig? Wer entscheidet was im Alltag? Wer stellt Grenzen auf? Wer führt euch durch den Alltag?
Ich kann total verstehen, dass ihr jetzt hier gerne lesen würdet „Mach diese 3 Dinge und dein Hund läuft super orientiert und ist leinenführig“. Aber nein, dafür stehe ich nicht mit meinem Hundetraining. Es gibt keine „mach das und alles wird super“. Klar bekommen die Kollegen mehr Klicks, die so vorgehen. Aber es schürt auch eine unnatürliche Erwartungshaltung in den Menschen und übt Druck aus, wenn es danach noch nicht klappt. Viel lieber möchte ich dir ein paar Gedankenanstöße mit auf den Weg geben:
Ich bin gespannt. Wenn du möchtest, schreib mir gerne, was bei dir bei diesen Fragen herausgekommen ist.
PS: Du hast Probleme mit dem Pöbeln an der Leine? Dazu hab ich hier schon etwas geschrieben.
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GaLiGrü, Alena
Hi, ich bin Alena!
Ich zeige dir, wie ihr als Team den richtigen Weg für euch findet!
…und ich bin Hundetrainerin! Schon früh fühlte ich mich zu Tieren im Allgemeinen, aber besonders zu Hunden hingezogen!
Ich wollte schon früh alles über diese interessanten Tiere kennenlernen und durchforstete zahlreiche Hundebücher. Irgendwann reifte der Traum, dass ich auch beruflich mit diesen tollen Tieren und ihren Haltern zusammenarbeiten wollte. Und da bin ich!