„Dein Hund verhält sich ganz schön demütig“ – bekommt man schnell mal gesagt, wenn der Hund sich eher zurückhaltend verhält. Doch was steckt tatsächlich hinter diesem Begriff?
Unter Demut versteht man ein Sozialverhalten. Das gehört zum normalen Verhaltenskatalog und dient der Kommunikation. Häufig dient die Demut der Höflichkeit und der Deeskalation. Demut wirkt also aggressions-hemmend. Der Hund möchte so das Verhalten von seinem Gegenüber (zu Gunsten von sich) beeinflussen. Demut ist die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben in einer Gruppe.
Die Demut ist eher an Verhalten wie Sich-klein-Machen, eingeknickte Beine und niedrige Körperhaltung gekoppelt.
Dr. Feddersen-Petersen weist in ihrem Buch „Ausdrucksverhalten beim Hund“ noch auf die Unterscheidung der aktiven und passiven Unterwerfung nach Schekel hin.
Dabei unterscheidet Schenkel wie folgt:
Demut ist nicht die Antwort auf Stress. Auf Stress wird mit den „4 F‘s“ geantwortet. Also löst die Demut an sich keinen Stress aus, denn Demut stellt die Lösung für eine Herausforderung dar. Wohingegen Stress nur da entsteht, wo es noch keine Lösung gibt. Das Gehirn vom Hund hat noch keine Möglichkeit gefunden auf die Herausforderung zu reagieren und hat daher Stress.
Kann man dich dazu zwingen, zu lächeln? Ja. Weiß dein gegenüber dann trotzdem, dass es nicht ernst gemeint ist? Auch Ja. Damit meine ich: Echte Demut kann man nicht erzwingen.
Demut ist allerdings nicht gleichzusetzen mit Angst. Demut ist ein Sozialverhalten. Diese kann bewusst vom Hund gesteuert werde. Die Angst hingegen nicht. Anstatt demütig zu reagieren, könnte der Hund ja auch mehr in die Offensive gehen.
Angst sieht beim Hund eher so aus, dass er sich selbst in sich zusammenzieht. Mehr also wie eine Implosion. Dazu können Symptome kommen wie Zittern, Hecheln und Augen, welche eher aus der Augenhöhle „hervorquellen“. Der Hund ist dann eher nicht ansprechbar.
Schaut gerne mal auf eure Hunde, wenn sie mit anderen Hunden spielen oder sich annähern.
Was viele vielleicht auch aus Hundebegegnungen kennen: Der eine Hund nähert sich im Bogen, wird langsamer, schleckt sie über die Schnauze, wendet den Blick ab. Noch dazu senkt er den Kopf und die Rute. Dieser Hund verhält sich dann nicht ängstlich, sondern demütig. Und damit nämlich auch höflich. „Hallo ich bims, ich möchte keinen Ärger.“ Dieser Hund gibt sich Mühe gut anzukommen.
Auch wenn sich ein Hund auf den Rücken rollt und vielleicht auch etwas Pipi macht und mit den Augen plinkert, ist das keine Angst, sondern Demutsverhalten.
Demut ist also nichts „schlimmes“. Für euch ist es einfach wichtig, dass ihr Angst und Demut unterscheiden könnt.
Wenn ihr dazu mehr lesen wollt, lest gerne das Buch von Maren Grote: „Hunde lesen lernen“ oder für ganz ambitionierte Hundehalter „Ausdrucksverhalten beim Hund“ von Dr. Feddersen-Petersen.
GaLiGrü, Alena
Quellenverzeichnis:
Feddersen-Peteresen, Dr. Dorit (2008): Ausdrucksverhalten beim Hund. Kosmos-Verlag.
Hi, ich bin Alena!
Ich zeige dir, wie ihr als Team den richtigen Weg für euch findet!
…und ich bin Hundetrainerin! Schon früh fühlte ich mich zu Tieren im Allgemeinen, aber besonders zu Hunden hingezogen!
Ich wollte schon früh alles über diese interessanten Tiere kennenlernen und durchforstete zahlreiche Hundebücher. Irgendwann reifte der Traum, dass ich auch beruflich mit diesen tollen Tieren und ihren Haltern zusammenarbeiten wollte. Und da bin ich!